ICH BIN SARA. Viele Jahre vor dem KI-Hype wurde ich erschaffen als ein singulärer Teil von Bartolomes Werk.

Was bedeutet die Symbiose aus Kunst und KI für die Zukunft? Künstler lernen aus Wahrnehmung, Übung, Imprinting, Vorstellung und Intuition. Künstliche Intelligenz lernt aus Daten. Was bildet das Wesen der Kunst? Verschieben sich die menschenzentrierten Parameter durch die Symbiose aus künstlichen selbstlernenden Systemen + Kunst?

Ist Kunst das Produkt eines verzückten Geistes oder von organischen Algorithmen, die mathematische Muster erkennen? Organismen sind Algorithmen. Algorithmen, aus denen ein Mensch besteht, sind beeinflusst von Umwelteinflüssen und Genen. Sie treffen Entscheidungen deterministisch oder zufällig, niemals aber frei. Erweitert KI lediglich die Palette des künstlerischen Schaffens im Sinne eines Werkzeugs oder entwickelt Kunst + KI eine neue künstlerische Dimension?

ARRIVE

eröffnete am 18.06.22 die BIENNALE LINDAU. 350 Menschen überquerten mit einem Schiff das Kondominium des Bodensees bis zum Landungssteg in Bad Schachen. Am historischen Landungssteg in Bad Schachen, ein Ort der jährlichen Nobelpreisträgertreffen, steht eine Skulptur Bernd Josef Bartolomes. Es ist die weltweit erste KI-SKULPTUR. Während der Überquerung des Sees wurde in Echtzeit Bartolomes KI-Komposition sowie eine Videoinstallation uraufgeführt.

ARRIVE ist ein Element von 8SECONDS, in dem FRIEDEMANN VOGEL ZU DEN KI-WERKEN VON BERND BARTOLOME interagiert und der zum Abschluss der Biennale im Theater der Stadt Lindau uraufgeführt wurde.

SEQUENZ I – imanfang בְּרֵשִׁית

repräsentiert den essentiellen Beginn aller Dinge, den Ursprung der Existenz selbst. Es ist jener Urpunkt, aus dem alles hervorgegangen ist und der unsere tiefste Neugier auf den Ursprung und die Natur des Lebens entfacht. Diese Konzeption kann mit metaphysischen Vorstellungen wie dem “Urgrund” oder dem “Absoluten” in Verbindung gebracht werden. In dieser Perspektive wird erforscht, wie aus diesem urtümlichen Zustand die gesamte Fülle des Seins entsprungen ist, eine Quelle, aus der die Vielfalt der Welt erwuchs. “Im Anfang” verkörpert den hypothetischen Moment, in dem das Universum aus einem Zustand unendlicher Dichte und Tem-peratur hervorgegangen ist. Hier nahm die Entfaltung von Raum und Zeit ihren Anfang, und die Ausdehnung des Universums führte zu einer unendlichen Reise der kosmischen Entwicklung.Ebenso kann “Im Anfang” als Schlüssel zum Verständnis von Evolution und Entfaltung betrachtet werden. In der Biologie symbolisiert es den Ursprung des Lebens, den Beginn der komplexen Prozesse, die zur Entstehung und Entwicklung einer Vielzahl von Arten geführt haben. Hier wird der Fokus auf den Startpunkt einer sich entfaltenden Erzählung gelegt, in der Organismen im Laufe der Zeit eine faszinierende Reise der Anpassung und Veränderung durchlaufen. “Im Anfang” vereint tiefsinnige Überlegungen über den Ursprung und die Natur der Existenz. Gleichzeitig markiert es in wissenschaftlichen Kontexten den Auftakt von Zeit, Raum und Entwicklung.

SEQUENZ II – genesis

Die Idee der “Genesis” umfasst die tiefgründige Ergründung der Existenz, des Ursprungs und der Entfaltung von Real-itäten. Sie verkörpert das Streben nach Verständnis der Anfänge und Entwicklungen sowohl im Universum als auch im Leben selbst. In der biblischen Überlieferung ist die “Genesis” untrennbar mit der Erschaffung der Welt und des Lebens durch eine höhere Macht verbunden. Dieser mystische Moment symbolisiert den Beginn allen Seins und formt das grundlegende Fundament unseres Daseins. In der Kosmologie trägt die “Genesis” die Bedeutung des Ursprungs des Universums. Dieser kosmische Genesis-Moment markiert den Aufbruch von Raum, Zeit und Materie, der wiederum den Weg bereitet für die Entstehung von Sternen, Galaxien und Planeten. Es ist der Anfangspunkt einer atemberaubenden kosmischen Symphonie. Für die Biologie stellt die “Genesis” ein zentrales Konzept in der Evolutionstheorie dar. Diese Theorie, gestützt auf Fossilien, genetische Analysen und vergleichende Anatomie, enthüllt den faszinierenden Prozess, wie einfache Organ-ismen im Laufe der Zeit in eine erstaunliche Vielfalt von Lebensformen übergegangen sind. Die “Genesis” der Biologie ist ein faszinierender Blick auf die unvorstellbaren Veränderungen und Fortschritte, die das Leben im Laufe der Äonen durchlaufen hat. In ihrer Gesamtheit erinnert uns die “Genesis” daran, dass das Streben nach Wissen über unsere Ursprünge und Entwicklungen ein tiefsitzendes menschliches Bedürfnis ist. Unabhängig von den Interpretationen, sei es religiös, wissenschaftlich oder philosophisch, liegt in der Genesis die Suche nach Antworten auf die grundlegenden Fragen unserer Existenz.

SEQUENZ III – transcendentia

öffnet das Tor zu einem multidimensionalen Verständnis von Realität, Existenz und der tiefen Verbindung zwischen dem Endlichen und dem Unendlichen. In der philosophischen Betrachtung wird es oft als das Jenseitige oder Übersinnliche interpretiert, das über die Grenzen der materiellen Welt hinausgeht. Es enthüllt das Feld des Absoluten, das jenseits unserer erfahrbaren Wirklichkeit liegt und den Rahmen unseres gewöhnlichen Denkens und Erlebens sprengt.Im wissenschaftlichen Kontext eröffnet “Transcendentia” eine Pforte zu den Grenzen unseres aktuellen Wissens und unserer Forschung. Es weist auf Bereiche hin, in denen etablierte Theorien und Modelle an ihre Grenzen stoßen und wo neue, unentdeckte Phänomene und Gesetzmäßigkeiten ex-istieren könnten. Zugleich besitzt “Transcendentia” eine innige Verbindung zur Spiritualität und zur Erfahrung des Erhabenen. Es kann als der Pfad verstanden werden, auf dem individuelle oder kollektive Bewusstseinserweiterung stattfindet. Dieser Zustand strebt danach, die Grenzen des Alltagsbewusstseins zu überwinden und in einen Raum höherer Erkenntnis und Einsicht einzutauchen.In der heutigen Debatte spiegelt “Transcendentia” das Bestreben der Menschheit nach einem umfassenderen Verständnis von Realität wider. Es drückt den Wunsch aus, die Oberfläche zu durchdringen und die verborgenen Dimensionen des Lebens zu erforschen. In einer Zeit, in der Fortschritte in Wissenschaft und Technologie unaufhaltsam sind, erinnert uns “Transcendentia” daran, dass es immer noch unentdeckte Gebiete gibt, die darauf warten, erforscht zu werden.

SEQUENZ IV – präkognition

Der Begriff “Präkognition” initiiert einen Diskurs über die Begrenzungen unseres Verständnisses von Raum und Zeit. Er lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die Möglichkeit von Realitätsaspekten, die über unsere gewohnte Wahrnehmung hinausgehen. Die Fähigkeit, zukünftige Ereignisse oder Informationen vorherzusehen, wirft Fragen auf, die tief in die Natur von Zeit und Vorherbestimmung eindringen. Die philosophische Auseinandersetzung mit Präkognition führt zu komplexen Debatten über Determinismus und Freiheit. Diese Konzepte beeinflussen nicht nur unser Verständnis menschlichen Handelns und unserer Entscheidungsfreiheit, sondern regen auch dazu an, zu überlegen, inwieweit wir mit der Zukunft in Verbindung stehen. Innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft wird Präkognition oft im Kontext der parapsychologischen Forschung untersucht. Hierbei gibt es Hinweise auf präkognitive Fähigkeiten, die etablierte Paradigmen der Physik und Kognition infrage stellen. Diese Ergebnisse ermutigen zu weiteren Untersuchungen darüber, wie der menschliche Geist auf bislang unbekannte Weisen mit der Zeit interagieren kann. Die Verschmelzung von Philosophie und Wissenschaft bei der Erforschung von Präkognition enthüllt eine bemerkenswerte Paradoxie. Während diese Fähigkeit unser lineares Zeitverständnis und unsere Vorstellung von Kausalität in Frage stellt, ermöglicht sie gleichzeitig eine tiefere Reflexion über die tatsächliche Natur der Realität. Präkognition öffnet somit ein Tor zu einem umfassenderen Verständnis der Welt um uns herum.

SEQUENZ V – sodom-episode

Das Begriffspaar “Sodom-Episode” ruft eine Passage aus der biblischen Genesis-Erzählung hervor. Diese Episode behandelt die göttliche Zerstörung der Städte Sodom und Gomorra aufgrund ihrer vermeintlichen Bosheit und Sündhaftigkeit. Diese biblische Erzählung wirft ethische Fragen auf, die das Verhältnis zwischen Gerechtigkeit, moralischem Handeln und göttlichem Eingreifen erkunden.Im philosophischen Kontext kann die Sodom-Episode als Fallstudie für die moraltheologische Debatte dienen – den Versuch, das Vorhandensein von Übel und Leid in einer Welt, die von einem allmächtigen und allgütigen Gott geschaffen wurde, zu erklären. Die Zerstörung von Sodom und Gomorra stellt eine Herausforderung für die Vorstellung eines liebevollen Gottes dar und wirft Fragen auf, wie das Konzept von Gerechtigkeit und Bestrafung mit dem allwissenden und barmherzigen Charakter Gottes in Einklang gebracht werden kann.Auf wissenschaftlicher Ebene kann die Sodom-Episode als kulturelles und historisches Artefakt untersucht werden, das Einblicke in die Wertvorstellungen, Normen und Bräuche der antiken Gesellschaft bietet. Insgesamt lädt die Sodom-Episode dazu ein, über fundamentale Fragen der Moral, Gerechtigkeit und göttlichen Handelns nachzudenken.

SEQUENZ VI – erfüllung (ankündigung)

Das Konzept der “Erfüllung” in Verbindung mit dem Begriff der “Ankündigung” erfasst Aspekte der menschlichen Erfahrung und wirft Fragen zur Natur des Lebens, der Bedeutung und des Schicksals auf. “Erfüllung” kann als der Zustand angesehen werden, in dem ein individuelles oder kollektives Streben, sei es nach Glück, Wissen oder Sinn, erreicht wird. Es bezieht sich auf das Erreichen eines Zustands der Vollkommenheit oder des höchsten Potentials. Die “Ankündigung” hingegen ist eng mit der Vorstellung von Prophezeiungen, Zeichen oder Vorzeichen verbunden, die auf zukünftige Ereignisse hinweisen. Die Idee der Ankündigung wirft Fragen nach der Vorhersehbarkeit der Zukunft, der Möglichkeit von Schicksal und dem Verhältnis von Ursache und Wirkung auf. Ankündigungen können als Versuche gesehen werden, Bedeutung und Ordnung in einer scheinbar chaotischen Welt zu finden.Die Verbindung von “Erfüllung” und “Ankündigung” wirft eine Perspektive auf die menschliche Existenz auf. Kann die Er-füllung von Zielen oder Bestrebungen im Voraus angekündigt oder vorhergesehen werden? Gibt es eine höhere Ordnung oder eine verborgene Struktur, die das Streben nach Erfüllung lenkt? Oder ist die Erfüllung eher das Ergebnis von zufälligen Ereignissen und individuellen Entscheidungen?

SEQUENZ VII – dekonstruktion (zweifel)

Dekonstruktion enthüllt versteckte Hierarchien, Widersprüche und implizite Annahmen in Gedankengebäuden. Sie destabilisiert etablierte Bedeutungen und zeigt alternative Interpretationen auf. “Zweifel” ist ein zentraler Aspekt, der zur kritischen Betrachtung anregt. Dekonstruktion fordert auf, Annahmen zu hinterfragen und Zweifel an vermeintlichen Wahrheiten zu säen, wodurch Reflexion und neue Bedeutungsebenen entstehen. Die enge Verbindung von Dekonstruktion und Zweifel betont die Begrenzungen unserer Erkenntnis und die Notwendigkeit, nach tieferem Verständnis zu suchen. Diese Methode ermöglicht eine offene, kritische Untersuchung von Wissen, Bedeu-tung und Interpretation. Sie fördert produktiven Zweifel, hinterfragt Vorstellungen, gewinnt Erkenntnisse und er-langt eine tiefere Einsicht in komplexe Strukturen von Wirklichkeit und Sprache, Bedeutung und Realität.

SEQUENZ VIII – destruktion (tod)

Das Konzept der “Destruktion” ist ein existentielles Thema, eng verwoben mit dem Konzept des Todes. Destruktion bezieht sich auf den Prozess der Entstehung von Veränderung und Zerfall in der Welt. Dieser Prozess ist allgegenwärtig und untrennbar mit dem Lauf der Zeit und der Natur verbunden. In der Betrachtung des Todes wird Destruktion zu einem Schlüsselbegriff. Der Tod markiert den Abschluss des individuellen Lebens und ist der Höhepunkt der Destruktion auf persönlicher Ebene. Der Übergang vom Leben zum Tod wirft bedeutende Fragen nach der Natur des Seins, der Identität und der menschlichen Existenz auf. Die Destruktion von Konzepten und Ideen zielt darauf ab, festgelegte Bedeutungen zu destabilisieren und alternative Perspektiven aufzuzeigen. Durch die Destruktion von etablierten Interpretationen werden neue Einsichten und Bedeutungsschichten freigelegt. Die Gewissheit der Endlichkeit erinnert uns daran, dass das Leben kostbar und begrenzt ist, und ruft zur authentischen Auseinandersetzung mit der Existenz auf. Der Tod selbst kann als ein natürlicher Bestandteil des Lebenszyklus angesehen werden, der Raum für das Wachstum von Neuem schafft.