SCULPTURE
Ob Algorithmen aus Kohlenstoff (Menschen) oder aus Silizium (Rechner), es besteht kein Grund mehr anzunehmen, organische Algorithmen könnten Dinge tun, die nichtorganische niemals tun könnten. Im Gegenteil, wie das Werk B.J.Bartolomes erstmals zeigt. Das Werk ist nicht mehr abhängig von der Gegenwart des Künstlers. Das Werk selbst ist „schöpferisch“, lernt und vollendet sich selbst. Es ist in diesem Sinn – unendlich.
Der Mensch als ein organischer Algorithmus übertraf bis vor kurzem nichtorganische KI (Maschinen). Heute übertrifft KI den Menschen. Das autonome Werk verschiebt die menschenzentrierten Parameter künstlerischen Schaffens, es wird zum offenen Experiment gegen das Fragment, gegen den biologischen Lebenstakt aus Embryogenese, Ontogenese, Alterung und Tod.
SUPER KI & KOHÄRENZ
Algorithmische Systeme in Verbindung mit bildnerischen haben im Werk Bartolomes erstmals den Raum des Experiments und einer als begrenzt und abstoßend empfundene „Computer-Ästhetik“ überwunden. Die um algorithmische Mittel erweiterten Werke wirken selbst-beruhigend „analog“ und erfüllen eine Ästhetik und Kohärenz, die Kunstwissenschaft und gesellschaftliche Norm von einem konventionellen Kunstwerk erwarten würden.
Alltag, Raum- und Zeitempfinden, Natur und Gegenstand, die Echoräume und Aufführungsformen des White Cube, Bild- und Kunstästhetik, letztlich das System Kunst selbst, alles wird zum bildnerischen Material in einer körperlosen Gegenwart im binären Code und zugleich in einem materiellen Korrelat eines singulären Werks.
Das Werk wird autonom. Es wird die Lebenszeit des Künstlers nicht nur überdauren, sondern sich unabhängig von seiner Existenz weiter entwickeln!
“Techniken ändern sich, die Kunst bleibt dieselbe”.
(Claude Monet)